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„NOK ist pingelig“

Sport-Tage zeigen einziges Manko der Olympia-Bewerbung: Man gibt sich zu selbstsicher

NOK-Ehrenpräsident Walther Tröger mochte seinen Vortrag „Olympia tut Deutschland gut“ nicht mehr halten. Schade, denn genau das war die Frage im CCH: Wie gut taten Hamburg die Internationalen Sport-Tage in seiner Olympia-Kampagne? Die untersagt nämlich laut dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) Veranstaltungen mit internationaler Ausrichtung.

Was den prominentesten Gast nicht davon abhielt, eine Charmoffensive für Hamburg zu starten. Er hoffe, 2012 wieder hier zu sein, „bei den Olympischen Spielen“, teilte US-Schwimmlegende Mark Spitz mit und gab der Bewerbung „a great chance“.

Steve Brien mochte die nationale Kontroverse nicht wirklich kommentieren. Er sei gekommen, um „Wissen zu teilen, nicht Hamburg zu unterstützen“, ließ der Kommunikationschef der letzten Spiele in Sydney wissen. Ben Wett gab sich weniger diplomatisch. Das NOK sei „zu pingelig“, ließ der ARD-Reporter wissen und hielt entsprechende Richtlinien für „nicht mehr angebracht“.

Dr. Hans-Jürgen Schulke räumte ein, dass man sich mit der Einladungspolitik für die Sport-Tage „in einer Grauzone“ bewegt habe. Der Chef des Hamburger Sportamts verwies aber darauf, dass Hamburg „ja nicht international für die Veranstaltung geworben“ habe. Die jüngste Enthüllung im Hamburger Abendblatt (die taz berichtete), welches sich darob scheinbar entschuldigend selbst zur „Olympia-Zeitung“ kürte, sieht Schulke zumindest offiziell „gelassen“; die öffentliche Debatte über die Chancen der deutschen Bewerber, so seine Argumentation, sei auch durch andere Berichte schon in Gang gekommen. JÖRG FEYER

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