Ex-Volksbankchef vor Gericht

Nach jahrelanger Verzögerung muss sich ab morgen der frühere Vorstandschef der Berliner Volksbank, Ulrich Misgeld, vor dem Berliner Landgericht verantworten. Auf der Anklagebank sitzen neben dem 52-Jährigen vier weitere Exmanager. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Betrug vor. Das Quintett soll mit Fondsanteilen für die Tabakmoschee in Dresden und einem Dienstleistungszentrum in Spandau mehr als 600 Anleger systematisch geschädigt haben. Die Projekte seien aufgelegt worden, obwohl die Unternehmensgruppe bereits überschuldet war. Die Angeklagten befinden sich nach Angaben des Gerichts alle auf freiem Fuß. Misgeld und ein früherer Vorstand der nicht mehr existierenden Bauträgergruppe EUWO waren 1998 in Untersuchungshaft genommen worden. Misgeld war nach einer Woche gegen Kaution freigelassen worden. Inzwischen wurden die Haftbefehle aufgehoben, teilte eine Justizsprecherin mit. Für den Prozess sind 25 Verhandlungstage anberaumt.

DPA