die anderen zum unfalltod des österreichischen rechtspopulisten jörg haider
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Das Luxemburger Wort kommentiert: Er ist so gegangen, wie es seine Manier war: mit einem Donnerschlag. Jörg Haider scheute keine Kontroverse, im Gegenteil, er suchte sie, denn sie war sein Lebenselixier. Doch mit Liberalismus hatten die Haider-Wahlvereine nichts mehr gemein. Ohne ihn werden beide an Anziehungskraft verlieren.

Der liberale Standard in Wien: Der hochbegabte Haider lebte seinen politischen Egotrip real: mit manchen guten Seiten, aber meist auch mit brutaler Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer. Und er konnte im persönlichen Umgang sehr charmant, einfühlsam sein, auch gegenüber Leuten, die ihn kritisierten. Ein Mann mit Charisma, ohne Zweifel, und ein beinharter Politiker. Aber keine Kultfigur. Dazu fehlt in seinem Nachlass das Große.

In Budapest schreibt Népszabadság: In der österreichischen Politik hat keiner vor ihm fremdenfeindlichen Gefühlen freien Lauf gelassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man derlei unterdrückt, wie man die Bewältigung der Nazi-Vergangenheit verdrängt hatte – so war es auch nicht üblich, die ehemaligen Wehrmachtsangehörigen in aller Öffentlichkeit zu rühmen. Haider brach mit diesen, eine wesentlich angenehmere Atmosphäre gewährleistenden, gleichwohl aber auch scheinheiligen Traditionen. Dieser Geist lässt sich wohl kaum mehr in die Flasche zurückverbannen.