Fitness vom Chef bezahlt

Vier Bremer Firmen zahlen ihren Beschäftigten künftig Training im Sportstudio – damit der Krankenstand sinkt

Bremen dpa ■ Um den Krankenstand in der Firma zu senken, gehen vier Bremer Unternehmen neue Wege: In einem Pilotprojekt dürfen die Beschäftigten auf Kosten des Chefs in einem Fitness-Studio unter fachlicher Anleitung trainieren. Durch muskuläre Erkrankungen fielen jährlich etwa 50 Millionen Arbeitstage aus, so der Gesundheitswissenschaftler an der Bremer Uni, Walter Samsel. Einer Studie zufolge ließen sich diese Beschwerden durch regelmäßiges Training deutlich verringern.

Samsel kritisierte, dass die Krankenkassen nicht die Kosten für solche Trainingsprogramme übernehmen. Gerade chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates und des Herzkreislaufsystems seien hohe Kostenfaktoren für die Kassen. Sport und Bewegung leisteten erwiesenermaßen einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und zum Erhalt körperlicher, geistiger und psychosozialer Leistungsfähigkeit. Die Beschäftigten würden seltener krank und weniger Medikamente nehmen.

Das Projekt „Firmenfitness“ wurde zum 1. Oktober 2002 gestartet. Die Firmen zahlen dabei je nach Größe für bis zu 20 Prozent der Mitarbeiter Beiträge, sagte der Chef des Bremer United Leisure Clubs (ULC), Diplom-Sportlehrer Markus Begerow. „Es dürfen aber alle Firmenangehörigen trainieren.“ Nach seiner Ansicht haben sich Fitness-Studios längst von ihrem reinen Bodybuilding-Image verabschiedet. Gefragt seien Wellness, Entspannung, Stressabbau und soziale Kontakte. „Wir übernehmen immer mehr die Rolle herkömmlicher Sportvereine.“