Gegen Zentral-Abi

Geplante Oberstufen-Reform schafft die Wahlfreiheit ab, kritisiert die GesamtschülerInnenvertretung

taz ■ „Profil“ statt freie Wahl der Kurse sowie zentral gestellte Abituraufgaben – die jüngsten Vorschläge aus dem Bildungsressort rufen den Protest der GesamtschülerInnen-Vertretung (GSV) hervor. Statt wie bisher Kurse weitgehend frei wählen zu können, sollen sich die SchülerInnen dem Papier zufolge ab Klasse zwölf für ein bestimmtes „Profil“ entscheiden. Die Wahlmöglichkeiten würden damit beschränkt, außergewöhnliche Fächerkombinationen unmöglich und die Gesellschaftswissenschaften benachteiligt, kritisierte GSV-Sprecherin Lea Voigt: „Alles läuft auf eine Konzentration auf die so genannten Kernfächer Deutsch, Englisch und Mathe hinaus.“ Projektunterricht und „Methodik“ als eigenes Fach seien auch im bisherigen System möglich.

Auch die Pläne für ein Zentral-Abitur stoßen bei der GSV auf Widerstand. Die gesamte Oberstufe werde damit auf die Prüfungen hin ausgerichtet, individuell gestalteter Unterricht unmöglich. Statt verpflichtender, aber von der Finanzsituation der Schule abhängiger Förderkurse für schwächere Schüler, fordert die GSV ein Angebot für alle auf freiwilliger Basis. sim