französische zeitungen zur strategie der eu in der finanzkrise
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Die katholische Zeitung La Croix lobt: Die 15 Mitglieder der Euro-Zone haben angesichts der Gefahr einer kaum kontrollierbaren Krise eine gemeinsame Front aufgestellt und ein Finanzpaket geschnürt, das Vertrauen wiederherstellen und nach Möglichkeit nicht in Anspruch genommen werden soll. Die Maßnahmen kommen zu spät, werden die Kritiker sagen, doch sie sind erstaunlich schnell erfolgt, wenn man sie mit dem sonst üblichen Tempo europäischer Entscheidungen vergleicht. Dies ist nur eine Etappe. Hoffentlich bleiben bei einer Rückkehr zur Ruhe nicht die hoch und heilig versprochenen Reformen auf der Strecke, die Rückkehr zu moralischen Standards, die Bestrafung von Fehlverhalten und die Verschärfung der internationalen Finanzregeln.

Le Monde meint: In Paris waren es die soliden Vorschläge des britischen Premierministers Brown, die den Gesamtplan gestaltet haben. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel steht ein Jahr vor den Parlamentswahlen mit der Bewältigung dieser Krise ihre Zukunft auf dem Spiel. Ihre vorherige Ablehnung eines europäischen Paulson-Planes war sicherlich nicht unberechtigt. Doch dies war ein schlechter Auftakt für die Bemühungen um eine koordinierte Antwort. Merkel hat sich überzeugen lassen, was auch dem französischen Präsidenten Sarkozy zu verdanken ist.