Neuer Minusrekord

„Aktionsbündnis Ausbildung“ will Betriebe vom Ausbilden überzeugen: Erstmals seit ‘95 unter 5.000 Lehrstellen

taz ■ In Bremen und Bremerhaven gibt es dieses Jahr 367 Ausbildungsplätze weniger als im Vorjahr. Die Gesamtzahl der Stellen liegt damit erstmals seit 1995 unter 5.000.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat sich nun das „Aktionsbündnis Ausbildung“ gegründet. Dazu gehören Handelskammer, Arbeitsamt, Handwerkskammer und die Senatorin für Arbeit. Das Bündnis will künftig Firmen in Ausbildungsfragen beraten und so neue Lehrstellen ausfindig machen.

„Wir halten nichts davon, mit Ausbildungsabgaben Betriebe dazu zu drängen, Lehrstellen zu schaffen“, erklärte gestern Dirk Plump, Präses der Handelskammer. Stattdessen wolle man Unternehmen direkt ansprechen und von den Vorteilen der Lehrlingsausbildung überzeugen. Unternehmen müssten „soziale Verantwortung“ übernehmen. Schwerpunkt soll auf Betrieben mit zugewanderten Chefs und Verbundsausbildungsplätzen liegen.

Das Bündnis will im März ein „Ausbildungsbüro“ mit zwei Beschäftigten in der Handelskammer als Anlaufstelle für Firmen eröffnen – vorausgesetzt, die Arbeitsdeputation stimmt zu. Die Kosten wollen Handelskammer und Arbeitsbehörde anteilig tragen. lew