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: Forschung darf nicht alles sein

Zwei Milliarden Euro stellen Bund und Länder in der Exzellenzinitiative bereit, um Deutschlands Leuchttürme der Hochschullandschaft noch heller strahlen zu lassen. Die Göttinger Georgia Augusta gehört seit einem Jahr dem kleinen Kreis der so subventionierten Universitäten an – und geht glücklicherweise noch über das hinaus, als es den Köpfen hinter der Exzellenz-Ini vorschwebte.

KOMMENTAR VON UTA GENSICHEN

Genervte Dozenten, überfüllte Hörsäle und ratlose Studienberater will man dort fortan nicht mehr sehen: Exzellente Forschung, lautet die Begründung, komme ohne eine exzellente Lehre nicht aus. Dieses Denken ist an deutschen Hochschulen leider nicht selbstverständlich. Hier klafft vielmehr eine riesige Lücke zwischen den Bedürfnissen der Studierenden und den Wünschen der Wissenschaftler.

Förderprogramme wie die Exzellenzinitiative heizen durch ihren punktuellen Geldsegen den Konflikt sogar an: Wo Millionenbeträge an den Ausbau von Wissenschaft und Forschung gebunden sind, kommt die Lehre zu kurz. Solch eine Politik aber zwingt Unis wie jene in Göttingen dazu, die Verbesserung der Lehre selbst in die Hand zu nehmen; notgedrungen mit dem Geld, das die Studiengebühren bescheren. So erleichtert die Georgia Augusta ihren Studierenden die Arbeit – aber nicht im Sinne der Exzellenzialisten.

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