Ufa gelandet

Rettung für angeschlagene Hamburger Kino-Kette in Sicht. Konkurrent Kieft&Kieft will einsteigen

Für die angeschlagenen traditionsreichen Ufa-Kinos ist Rettung in Sicht. Kieft & Kieft aus Lübeck, einer der größten deutschen Kinobetreiber (CineStar), und der Kinowerbevermarkter RoWo Holding aus Fürth wollen mit einer gemeinsamen Auffanggesellschaft 32 der 37 Ufa-Kinos übernehmen. „Wir haben einen Vorvertrag mit dem Insolvenzverwalter geschlossen“, bestätigte Geschäftsführer Heiner Kieftgestern gegenüber dpa. Diesem Vertrag muss der am kommenden Montag tagende Gläubigerausschuss noch zustimmen.

Kommen die Lübecker mit ihrem Partner zum Zug, setzt sich das Unternehmen mit dann 96 Kino-Standorten und rund 240 Millionen Euro Umsatz an die Spitze der Branche in Deutschland. Kieft bewertete den Einstieg bei der Hamburger Ufa zum 1. April als „einmalige Chance“. Es gebe kaum Überschneidungen, „die Kino-Standorte beider Unternehmen ergänzen sich“, sagte Kieft. Seine Firma ist vor allem in mittleren Städten vertreten und erhält in Großstädten wie Hamburg Multiplex-Kinos hinzu.

Die Ufa-Theater GmbH & Co KG hatte Anfang Oktober 2002 nach Liquiditätsproblemen Insolvenzantrag beim Amtsgericht gestellt. Seitdem arbeitet der Hamburger Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder an einer Lösung zum Fortbestand des Unternehmens. Der Spielbetrieb in den Ufa-Kinos, in denen rund 1000 Beschäftigte arbeiten, lief unterdessen weiter.

Die Höhe der Mieten war und ist ein Knackpunkt für die Ufa- Betriebe. „Die Auffanggesellschaft wird weiter über Mietreduzierungen verhandeln“, sagte Kieft. Dem früheren Ufa-Teilhaber Riech, der 14 Spielstätten an die Hamburger vermietet hat, hatte das Unternehmen auf Grund seines Liquiditätsengpasses seit Monaten keine Mieten mehr gezahlt. Diese Außenstände belaufen sich auf mittlerweile rund 10 Millionen Euro. lno