taz intern
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Die taz hamburg ist am vergangenen Wochenende mit der Sorge an die Öffentlichkeit gegangen, die taz-Genossenschaft plane die „Abwicklung“ der norddeutschen Lokalteile. Wir wollten uns auf dieser Ebene in diesen Konflikt mit der taz-Genossenschaft eigentlich nicht einmischen. Da in der öffentlichen Darstellung oft der Bremer Lokalteil mit genannt wird, wollen wir folgendes klarstellen:

Der Hamburger Lokalteil hat im vergangenen Jahr mit einem Defizit von 140.000 Euro abgeschlossen, das von der Genossenschaft getragen werden muss. Die taz-Genossenschaft verlangt nun einen ausgeglichenen Haushaltsplan für 2003 von der taz nord Verlags-GmbH, das ist der Kern des Problems. In der taz nord Verlags-GmbH, einer 100prozentigen Tochterfirma der taz-Genossenschaft, sind die Bremer und die Hamburger Betriebsstätten seit mehreren Jahren unter einer gemeinsamen Geschäftsführung zusammengefasst. Wenn die taz nord nicht in der Lage sein sollte, einen ausgeglichenen Haushaltsplan vorzulegen, will der Vorstand der Genossenschaft eine Reduzierung der Seitenzahl und der Personalkosten erzwingen.

Der Bremer Lokalteil ist davon nicht nur betroffen, weil er betriebswirtschaftlich mit der taz hamburg in einem Boot der taznord Verlags-GmbH sitzt. Die Bremer Betriebsstätte hat im vergangenen Jahr ein Defizit von 25.000 Euro gemacht. Auch dies will die taz-Genossenschaft nicht weiterhin dulden.

Die Bremer taz-MitarbeiterInnen stehen nicht auf dem Standpunkt, dass die taz-Genossenschaft die Defizite des Lokalteils dauerhaft ausgleichen muss. Wenn Abo-Zahlen und Anzeigenumsätze nicht deutlich steigen, müssen wir eine Lösung finden, die bei den Kosten spart. Das bedeutet, dass die Redaktionen in Hamburg und Bremen mehr kooperieren müssen als bisher. Die Geschäftsführung der taz in Berlin dringt gleichzeitig darauf, die norddeutschen LeserInnen zwischen Kiel und Hannover mehr in den Blick zu nehmen, die aus vertriebstechnischen Gründen mit den Lokalteilen aus Bremen und Hamburg derzeit nur mitbeliefert werden.

In der taz-internen Diskussion müssen wir eine Lösung finden, die auch für die Hamburger Betriebsstätte der taz nord gilt. Wir bitten unsere LeserInnen und Anzeigenkunden, uns dabei dadurch zu helfen, dass sie uns die Treue halten!

Die MitarbeiterInnen der taz-Bremen