Poster wieder da

Reuige Sünder, ehrliche Finder – das präventive Plakat von Kurt Jotter ist zurück. Ab heute hängt es wieder

Kurt Jotters Berlinale-Abenteuer nimmt ein gutes Ende. Das letzten Freitag gestohlene „präventive Filmplakat gegen Bushs Präventivkrieg“ (taz vom 11. 2.) wurde dem Künstler am Dienstag unbeschädigt zurückgegeben. Unbekannte hatten es an der Rezeption der Wall AG abgegeben, die für die Berlinale alle Außenwerbeaufträge erledigt. Das Plakat soll ab heute 12 Uhr wieder auf seinem Platz hängen, einem vom Künstler bezahlten Gerüst in der Nähe des Berlinale-Geländes.

Dort war es letzten Freitag wegkommen. Daraufhin hatte Jotter eine polizeiliche Diebstahlsanzeige gegen unbekannt aufnehmen lassen. „Die Anzeige ziehe ich gerne zurück“, sagte Jotter gestern. Aber erst müsse klar sein, wer das Filmplakat entwendet habe. Er wolle den Fall „intern“ lösen, so Jotter – „im Sinne der Toleranz“.

Dieser Seitenhieb auf das diesjährige Berlinale-Motto „Towards Tolerance“ kommt nicht von ungefähr. Die Veranstalter des Filmfests hatten sich dagegen gewehrt, Plakat und Gerüst auf dem Marlene-Dietrich-Platz aufzustellen. Kurz vor dem Diebstahl hatte Jotter außerdem einen polizeilichen Anruf bekommen, in dem er noch einmal darauf hingewiesen worden war, dass der Berlinale-Leitung die Kunstaktion missfällt. MAB