Brot besser meiden

Auf Sprossen verzichten und Läuse melden, rät das Hygieneinstitut. Jetzt liegt der Jahresbericht vor

Rund 24.000 Lebensmittelproben hat das Institut für Hygiene und Gesundheit im Jahr 2007 in Hamburg untersucht. Dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht zufolge wurden aber nur 34 Proben als gesundheitsgefährdend eingestuft. Obwohl jede achte Probe beanstandet wurde, sei nicht jede davon tatsächlich gefährlich.

Auffällig hingegen war der häufige Fund von beanstandeten Backwaren sowie rohen Sprossen. Das Institut rät deshalb zur Vorsicht – zehn Prozent der Sprossen-Proben, die am Anfang des Jahres untersucht wurden, waren mit Salmonellen verseucht.

Sogar einen Betrugsfall konnte das Hygiene-Institut im vergangenen Jahr aufdecken: Ein belgischer Großhändler hatte 4.160 Kilogramm Pangasiusfilet als tropischen Steinbutt ausgezeichnet. Steinbutt wird für 20 Euro das Kilogramm verkauft, Pangasius lediglich für acht Euro: „Wir konnten durch eine molekularbiologische Analyse den Etikettenschwindel nachweisen“, sagte Friedrich Liebig vom Institut und begründet damit die Notwendigkeit von öffentlichen Laboren. Unterstützung bekommt er dabei von Hamburgs Gesundheitssenator Dietrich Wersich (CDU): „Man kann sich auf Privatunternehmen nicht immer verlassen“, sagte der anlässlich der Vorstellung des Hygieneberichtes am Donnerstag.

Dem Bericht zufolge sind Kopfläuse immer noch ein Problem. Trotz Meldepflicht, würden nur etwa 25 Prozent der Fälle angegeben. Aus diesem Grund hat das Institut eine Läusestation eingerichtet. Dort könnten sich Kindergruppen und Schulklassen kostenlos behandeln lassen. Entwarnung konnte das Institut hingegen für die Elbe geben: Es seien keine schweren Folgen nach dem Ölunfall im Sommer zu erwarten, ergaben demnach Wasseruntersuchungen. DPA