was macht eigentlich ...die Wurst am Tor?

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Berlin, deine Wurstbuden. Von Konnopke’s (Schönhauser) bis Curry 36 (Mehringdamm). Pfitzes Damen-Grill. Peter Falks Nachtimbiss an der Bundesallee. Alles Klassiker. Eine aber fehlte uns, ganze drei Monate lang: die von Curt Bösenberg und Thomas Heeder. Ihre Würschtelkrippe avancierte vergangenen Herbst zur bekanntesten der Republik. Nicht aufgrund der Vorzüglichkeit der feilgebotenen Speisen, sondern wegen ihres exklusiven Standorts an dem Platz, den „gute Stube“ zu nennen Lokalfetischisten nicht müde werden.

Anfang November war es aus für die Curryklitsche auf dem Pariser Platz. Bezirksamt und Senat wollten keinen Fettdunst am Brandenburger Tor, da halfen keine Unterschriftenliste und kein Trauermarsch. Vier Jahre lang hatte das Duo ein knackiges Geschäft gemacht – vorbei. Vielleicht hatten sich auch die Beschwerden über einen Wurst schlotzenden Rezzo Schlauch gehäuft, angeblich Stammkunde von Heeder und Bösenberg.

Jetzt ist der „Dreck“ (Siebeck) wieder da, Bausenator Peter Strieder sei Dank. Er genehmigte der Ketchupquelle ein Fleckchen an der Ebertstraße, gleich hinterm Tor. „Wir sind froh und glücklich“, jubilieren die Brater, fünf Jobs seien gerettet.

Am 21. Februar ist Neueröffnung bei Freiwurst und -sekt. Vielleicht kommt auch der Kanzler. Auf die Chichi-Wurst im Café Tucher nebenan dürfte er keinen Appetit mehr haben. Als er sie seinerzeit George W. Bush empfahl, bestellte der einen Apfelstrudel. Spätestens da war der Wurm drin. CLP FOTO: ARCHIV