Prozess gegen EADS-Manager

KAPSTADT epd ■ Gestern hat in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria ein Korruptionsprozess gegen den deutschen Manager Michael Wörfel und den ANC-Politiker Tony Yengeni begonnen. Wörfel wird vorgeworfen, den parlamentarischen Verteidigungsexperten Yengeni mit erheblich verbilligten Mercedes-Limousinen bestochen zu haben, um Aufträge für den europäischen Rüstungs- und Raumfahrtkonzern EADS zu erhalten. Wörfel leitete in Südafrika die Geschäfte des EADS-Konzerns, der aus der Daimler-Tochter Dasa hervorgegangen war. Der umstrittene Auftrag war 1999 erteilt worden und umfasst die Lieferung von Kriegsschiffen, U-Booten und Hubschraubern für ursprünglich fünf Milliarden Euro binnen 15 Jahren. Schon bei Abschluss der Verträge waren Korruptionsvorwürfe laut geworden. Yengeni bekannte sich gleich zu Beginn des Prozesses des Betrugs für schuldig. Wörfel, dem zusätzlich eine Strafe wegen Betrugs bei dem unverhältnismäßig günstigen Verkauf der Limousinen droht, äußerte sich zunächst nicht vor Gericht.