Kein Spargeheimnis

Eine kostenlose Sparbuch-Karte gefährdet das Bankgeheimnis, meint die Verbraucherzentrale NRW

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen weist darauf hin, dass „die vom Allianz-Konzern geschluckte“ Dresdner Bank ihrer Kundschaft „verstärkt die kostenlose Sparbuch-Karte anzudienen“ versuche.

Dabei erregte das Antragsformular den Unwillen der Verbraucherschützer. Dort finde sich ein kleingedruckter Passus mit dem Titel: „Einwilligungserklärung zur Datenverarbeitung innerhalb der Allianz Gruppe“. Im Interesse „einer umfassenden Beratung und Betreuung“ nehme sich der Konzern darin das Recht, allen Gesellschaften, Außendienstmitarbeitern und Vermittlern, mit denen die Allianz Gruppe „eng zusammen“ arbeite, Daten zu übermitteln.

Neben den üblichen Personalien dürften demnach etwa Aufstellungen über Einlagen („Guthaben, Verzinsung, Laufzeit“) und Kredite („Inanspruchnahme, Verzinsung, Laufzeit“) sowie Aktiengeschäfte „wahllos hin und her fließen“. Und im letzten Satz heiße es: „In diesem Rahmen entbinde ich die Dresdner Bank AG zugleich vom Bankgeheimnis.“

Für die Verbraucherzentrale sei es „besonders ärgerlich“, dass sich die Bank diese Einwilligungserklärung nicht separat unterschreiben lasse, sondern „einfach in kleiner Schrift in den Antrag eingeklinkt hat“. Wer nicht bereit sei, sein Bankgeheimnis aufzugeben, müsse „explizit den Passus streichen“.

Kunden, die „ungewollt ihre Zustimmung zur ungebremsten Datenverbreitung gegeben“ haben, empfehlen die Experten, „die Zustimmung umgehend zu widerrufen“. TAZ