Mal wieder im Keller nachsehen

betr.: „Dear Mr. Powell“, Leserinbrief, taz vom 13. 2. 03

Falls Herrn Powell noch die wirklich wirklich letzten unumstößlichen Beweise für die Existenz der Achse des Bösen fehlen sollten – da kann ich bei der Suche aushelfen.

Kürzlich fand sich beim Aufräumen des Kellers eine Musikkassette mit der Aufschrift UBL. Wie elektrisiert erinnerte ich mich an den weltweit gesuchten Terroristen. Beim Abspielen des Bandes konnte man deutlich ein unverständliches Gemurmel, natürlich durch Störgeräusche überlagert, vernehmen. Zweifelsfrei die Stimme des Bösen. Rückfragen im älteren Bekanntenkreis ergaben jedoch, dass diese Aufnahme in den 70er-Jahren während einer denkwürdigen Fahrt im VW-Käfer mit Blaupunktradio auf der A 2 entstanden sein muss. Auf großer Fahrt war mittels Kassettenrekorder ein Mitschnitt der WDR-Sendung „Diskothek im WDR“ mit Mal Zandock entstanden. Das Gesangs- und Artikulationsvermögen der Hinterbänkler war dank heftigem Geschaukel und einem Zuviel des minderwertigen Raststättenbiers stark vermindert. UBL erwies sich übrigens als Kürzel für Uriah Heep/Beatles/Led Zeppelin. Das dürfte für den Sicherheitsrat trotzdem hinlänglich reichen und man kann anderen im Oval Office mit gutem Gewissen anempfehlen, doch mal wieder im Keller nachzusehen.

JENS SPECKENBACH, Göttingen