Künstliche Befruchtung

betr.: „Das Kind, das aus der Kälte kam“, „Samen aus der Spritze“ (geplapper), taz vom 6. 2. 03

Als nicht ganz so regelmäßiger taz-Leser weiß ich nicht, ob die Überschrift „geplapper“ meint, dass die taz sich von einer Meldung distanziert. Jedenfalls ist die Behauptung, nur Ärzte dürften in Deutschland eine künstliche Befruchtung vornehmen, Partnerinnen lesbischer Frauen machten sich also strafbar, wenn sie zur Befruchtung Sperma einführen, falsch. Sie zieht sich zwar durch die Ratgeberliteratur und wird immer wieder gerne voneinander abgeschrieben, wird aber durch nichts belegt.

Auch sonst frage ich mich, was Barbara Dribbusch mit ihrem Beitrag eigentlich will. Einfach mal wieder sagen, dass Menschen mit Kindern spießig sind? Und also Menschen ohne Kinder nicht? Hätte sie zur Illustration dieser These nicht auf Eltern zurückgreifen können, die – gewollt oder nicht – durch die traditionelle Zeugungsmethode Eltern wurden? Statt heteroschnepfig diejenigen zu denunzieren, bei denen eine Fremdinsemination immerhin ein Ausdruck aktiver Lebensgestaltung gegen herrschende Normen und Vorurteile ist? DIRK SIEGFRIED, Berlin

betr.: „Aushalten im Abwarten“ (Das Schlagloch von Viola Roggenkamp), taz vom 12. 2. 03

Ein Beitrag, der endlich die Dinge beim Namen nennt und die heuchlerische Doppelzüngigkeit der Männer in der Stammzellendebatte entlarvt, in der wir Frauen wie Material liefernde Behälter behandelt werden. Genau: Mit Viagra werden auch befruchtete Eier gezeugt! MARIANNE KRÜLL, Bonn

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