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: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Das Kind wird im Kino ja momentan gut bedient. Mit „Kung Fu Panda“ und „Der Mondbär“ werden die verschiedenen Altersgruppen abgedeckt, mit „WALL-E“ sogar die Eltern mit eingebunden. Überhaupt ist ökologisches Bewusstsein im Nachwuchs-Entertainment momentan schwer angesagt: Im Museum für Film und Fernsehen im Filmhaus am Potsdamer Platz läuft schon seit einiger Zeit die Ausstellung „Wasserwelten“. Die geht zu Recht davon aus, dass der heranwachsende Mensch seine Vorstellung vom Leben im Wasser – abgesehen natürlich vom Blick aufs Kühlfach mit den Fischstäbchen – vornehmlich aus den Medien erhält. Das fing mal an mit „Flipper“ und endet noch lange nicht mit „Findet Nemo“ oder SpongeBob. Drei Tiere sind es vor allem, deren medialer Verwurstung man nachgeht: Pinguine, Delfine und Eisbären. Die sind, so die Ausstellungsmacher, „Sympathieträger“ und als solche am besten geeignet, auseinanderzuklamüsern, wie sich wissenschaftliche Wirklichkeit und mediale Mythen miteinander verschränken. Dazu steigt der Besucher in ein virtuelles Forschungsschiff, darf sich selbst auf die Suche nach Antworten begeben, sich aber auch ausrechnen lassen, wie viel Wasser er so verbraucht bei alltäglichen Verrichtungen. Am Ende steht, so soll es sein, neues Wissen – und vielleicht auch ein frisch angelegtes ökologisches Gewissen. Kommenden Donnerstag aber wird alles anders: Garantiert keine Ökologie, absolut keine Sorgen mit der Realität erwartet die avisierte Zielgruppe von „High School Musical 3“. Der Film startet allein für unsere Preteener, also alle, die zu alt für kindliche Unterhaltung sind, aber noch Angst vor den Pubertätspickeln haben. Denen wird eine heile Welt verkauft, in der nicht getrunken, nicht geraucht und nicht einmal geküsst wird. Man wundert sich, dass Sarah Palin nicht Regie geführt hat.

„Wasserwelten“: Filmhaus am Potsdamer Platz, Di–So 10–18 Uhr. bis 11. Januar

„High School Musical 3“: ab 23. Oktober in den Kinos