Laut untermalte Kettenspiele

Fukal, Benjamin und Mahdavikia erhöhen den Phonpegel beim HSV über rechts

Für ein, zwei Sekunden realisierte er gar nicht, dass das Tor leer stand. Erst die gewaltige Phon-Welle des Publikums machte Collin Benjamin bewusst, dass Gästetorwart Claus Reitmaier ja noch auf dem Rückweg aus dem HSV-Strafraum war. Dass ausgerechnet der 24-jährige Allrounder aus Namibia den HSV mit seinem Treffer zum 2:0 erlöste, passt ins derzeitige Bild. Als Mittelfeld-Bindeglied zwischen dem spielwitzigen Abwehrspezi Milan Fukal und Offensivwiesel Mehdi Mahdavikia ist Benjamin derzeit nicht wegzudenken aus der rechten Achse, die auch das Spiel gegen Wolfsburg dominierte. Fukal hatte die meisten Ballkontakte, Mahdavikia die meisten Torschüsse und Vorlagen. Kein Zufall, dass der Iraner auch das 1:0 durch Rodolfo Cardoso (39.) vorbereitete und inzwischen bester Tor-Assistent der Bundesliga ist. Sein Trainer Kurt Jara hatte nur zu bemängeln, dass er „den Pass manchmal noch zu früh sucht“.

Als Absicherung kann er sich dabei getrost auf Benjamin verlassen. Der nahm defensiv wahlweise Munteanu bzw. Effenberg aus dem Spiel, der nicht einen Kopfball gegen ihn gewann. Doch auch nach vorn setzte der Benjamin nicht nur beim Tor seine Akzente. „Sergej hat mir gesagt, dass ich früher spielen und dann in die Räume gehen soll“, rekapituliert Indianer Benjamin eine kleine Unterredung mit Häuptling Barbarez Mitte der ersten Hälfte.

In der zweiten Halbzeit intensivierte Benjamin das Wechselspiel mit Marcel Maltritz, seinem Gegenpart auf der anderen Seite, wich öfter nach links aus, wo allerdings einige Lücken im HSV-Spiel klafften. „Auf der linken Seite“, sagt Collin Benjamin lachend, „da üben wir noch.“ FEY