Wirtschaftsfaktor Vincent

Im Auftrag der Kunsthalle untersuchte das Bremer Institut für Handels- und Regionalforschung die wirtschaftlichen Effekte der Van-Gogh-Ausstellung

„Kultur als Motor der Sanierung“ – keine Rede von Kultursenator Kuno Böse, bei der nicht dieser Satz fällt. Längst wird Kultur in Bremen als Wirtschaftsfaktor ge- und behandelt. Von Interesse sind dabei vor allem die Auswirkungen der Kultur(-events) auf den Tourismus, auf Hotelbuchungen, Einzelhandel und Gastronomie.

Die Van-Gogh-Ausstellung hat alle Erwartungen an die Besucherzahlen weit übertroffen. Gestern hat die Kunsthalle eine von ihr in Auftrag gegebene Studie über die „wirtschaftlichen Effekte in Bremen und der Region Bremen-Niedersachsen“ präsentiert. Durchgeführt wurde die Untersuchung vom Institut für empirische Handels- und Regionalstrukturforschung der Hochschule Bremen.

Von den insgesamt 322.879 Ausstellungsbesuchern befragten die Projektleiter Aldona Kucharczuk und Peter Schmidt 3.019 nach einer repräsentativen Auswahl. Das Ergebnis: 200.000 Besucher reisten ausschließlich wegen der Van-Gogh-Ausstellung nach Bremen. Die weitaus größte Zahl der Gäste (85 %) verließ Bremen wieder noch am selben Tag. In Bremen übernachteten 10 %, im Bremer Umland 5 % der Gäste. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Übernachtungsgäste betrug 2,2 Tage.

Die Ausstellungsbesucher buchten insgesamt 14.161 Übernachtungen und tätigten geschätzte 98.000 Einkäufe. 140.000 mal kehrten sie in ein Lokal ein. Daraus errechnet das Institut Zusatzeinnahmen für Bremen von bis zu 11.6 Millionen Euro. Gegenüber der Ausstellung der Blaue Reiter, bei der eine ähnliche Studie durchgeführt wurde, entspricht das einer Steigerung der Einnahmen auf etwa das Doppelte. kli