wohin heute Nazis in Speed

Eigentlich geschenkt: Neben Sex ist das Thema Drogen das schönste Spielfeld für die gesellschaftliche Doppelmoral. Immer. Allezeit. Also auch im Dritten Reich. Was doch wieder interessant genug ist, sich da mal genauer umzuschauen. Dass Göring heftiger Morphinist war, wurde ja einst nicht gerade an die große Glocke gehängt, und dass die Soldaten mit Pülverchen wie Pervitin (also Speed) gefüttert wurden, genauso wenig. Erfüllte ja den Zweck. Krieg und Pioniergeist bei der Verbreitung neuer Drogen feiern eh eine unverbrüchliche Waffenbrüderschaft, die bei der Vortrags-Lesungs-Diskussions-Veranstaltung (mit Video) „Nazis on Speed – Drogen im Dritten Reich“ in der kleinen Arena im Tempodrom sondiert wird. Graswurzel-Publizist Werner Pieper stellt sein grundlegendes Buch zum Thema vor, der Kriminologe Wolf Kemper referiert über Pervitin als die Endsiegdroge. Und vieles mehr. Eintritt 7 bzw. 5 Euro.

Tempodrom, Donnerstag 20 Uhr