Johann König
: Theater heute war gestern

Henning Bohl hat es mit der Medienfrage, wie es scheint. Denn er hat seine Leinwände eben nicht bemalt, sondern mit von Kabuki-Gesichtern inspirierten abstrakten Mustern aus farbigem Papier beklebt. Und sie hängen nicht wie üblich an der Wand, sondern sind an den Deckenträgern mitten im Raum postiert. Das lässt sie wie ein Vorhang wirken. Dezentes Theater im Medium der Kunst. Dazu passt auch, dass Bohl kaum lesbar „Theater heute“ an die Querbalken der Galeriedecke geschrieben hat, ständig durchkreuzt von seinen Arbeiten. Das Theater im Shredder der Kunst, ein Spiel mit Masken, Identitäten, Sein und Schein. Hat was. DM

bis 15. November, Di.–Sa. 11–18 Uhr, Dessauer Str. 6–7