Keine Kürzung am Bremerhavener Stadttheater
: Intendant Peter Grisebach bleibt

Peter Grisebach bleibt Intendant des Bremerhavener Stadttheaters. Die Fraktionsspitzen von SPD und CDU haben sich darauf geinigt, die Anfang des Jahres beschlossenen Einsparungen im Theaterhaushalt zurückzunehmen.

Hat also Bremerhaven seinen „Casus Pierwoß“? In der Tat hatte auch Grisebach angekündigt, seinen Vertrag nach Ende der Spielzeit 03/04 nicht zu verlängern, um gegen die Mittelkürzung zu protestieren. Und ebenso wie in Bremen verwies auch die Bremerhavener Politik (in Gestalt des CDU-Fraktionschefs Paul Bödeker) auf Millionenbeträge, die den Theatern erst kürzlich für deren bauliche Sanierung zugestanden worden waren – ohne dass in Bremen oder Bremerhaven freilich erklärt worden wäre, was diese Renovierungen mit dem Finanzbedarf für den laufenden Betrieb zu tun haben.

Soweit die strukturellen Gemeinsamkeiten. In Bremerhaven allerdings ging es um die vergleichsweise lumpige Summe von rund 35.000 Euro (die durch eine halbjährige Besetzungssperre für einen Kapellmeister sowie einen Theatermaler eingespart werden sollte) und nicht um explodierende Personalkosten in Millionenhöhe wie im Fall des Goetheplatz-Theaters.

Dem Bremer Haus war die Selbsterwirtschaftung der Tarifsteigerungen angedroht worden, während das Bremerhavener Stadttheater als unmittelbar städtischer Betrieb von dieser immensen Kostenkeule bisher verschont ist.

Jetzt also gilt als sicher, dass auch keine Wiederbesetzungssperre droht – per Beschluss des am 11. März tagenden Kulturausschusses. Der Bremerhavener Kulturstadtrat Wolfgang Weiß (SPD) kündigte darüber hinaus an, dem Gremium die Verlängerung des Vertrages von Generalmusikdirektor Stephan Tetzlaff vorzuschlagen. Der seit 1999 in Bremerhaven arbeitende Dirigent habe „sich und dem Orchester in kürzester Zeit in unserer Stadt und weit darüber hinaus ein hervorragendes Renomee verschafft.“

Gemeinsam mit Grisebach, der für die Pflege der traditionellen Moderne, aber auch den Aufbau der „Dramatikerwerkstatt“ und die Stärkung des Balletts steht, soll Tetzlaff für weitere drei Jahre in Bremerhaven tätig sein. Henning Bleyl