Sichtweite: fünf Meter

Feuerwehr verzeichnet in der Silvesternacht weniger Unfälle mit Böllern. Dichter Nebel behinderte Einsätze

Die Hamburger Feuerwehr verzeichnete zum Jahreswechsel eine eher positive Bilanz: Insgesamt rückten die staatlichen Löscher und Retter zu knapp 800 Einsätzen aus. 242 Mal musste die Feuerwehr so genannte „Kleinfeuer“ wie brennende Müllcontainer löschen. „In der zweiten Nachthälfte kam es in den Randgebieten von Hamburg durch sehr starken Nebel, teilweise mit Sichtweisen von nur fünf Metern, zu starken Behinderungen“, sagt Feuerwehrsprecher Thorsten Grams. „Die Lage war zeitweise so kritisch, dass Feuerwehrbeamte vor den Einsatzfahrzeugen hergehen mussten, um dem Straßenverlauf folgen zu können.“

Wegen des dichten Nebels ist es auf den Autobahnen in Hamburg zu zahlreichen Unfällen gekommen. Nach Polizeiangaben schoben sich auf der A 7 bei Stellingen mehrere Autos ineinander. Fünf Menschen wurden leicht verletzt. Die Autobahn musste kurzzeitig gesperrt werden. Erfreut zeigt sich Grams indes darüber, dass sowohl die Anzahl als auch die Schwere der Verletzungen durch Feuerwerkskörper im Vergleich zum Vorjahr rückläufig war. Dennoch ist in der Neustadt einem 17 Jahre alten Jugendlichen beim Abbrennen eines Böllers ein Zeigefinger abgerissen worden. Gleiches geschah einem 14-jährigen Jungen in Bergedorf sowie einem 45-Jährigen in Mümmelmannsberg.

Einen Toten verzeichnete die Feuerwehr indes in Rotherbaum. Bei einem Wohnungsbrand kam dort ein 65-jähriger Rollstuhlfahrer ums Leben. Er hatte in der Loggia mit Böllern hantiert.

Die Polizei verzeichnete eine ruhige Nacht. Selbst beim traditionellen Feuerwerk an den Landungsbrücken mit rund 15.000 BesucherInnen kam es zu keinen Zwischenfällen. Anders als in Geesthacht: Dahin waren auch Hamburger PolizistInnen gerufen worden, um eine in einem ehemaligen Baumarkt organisierte Fete mit 1500 Personen nach Schlägereien aufzulösen.

Großeinsatz herrschte indes seit gestern Morgen bei der Stadtreinigung. Mit Sammelfahrzeugen, Besen und viel Manpower reinigten Ordnungskräfte rund 40 Tonnen Silvesterabfälle von Fahrbahnen und Gehwegen.MAGDA SCHNEIDER