DIE PFLEGEVERSICHERUNG

Die Pflegeversicherung ist das jüngste soziale Sicherungssystem in Deutschland. Zwanzig Jahre lang wurde an ihr herumberaten, bis sie 1994 nach einem politischen Kraftakt verabschiedet wurde. „Vater“ der Pflegeversicherung war Sozialminister Norbert Blüm (CDU). 1,7 Prozent vom Bruttolohn zahlen Versicherte in die Pflegekasse ein. Zur Besänftigung der Arbeitgeber wurde der freie Buß- und Bettag geopfert.

Gegenwärtig werden ungefähr zwei Millionen Menschen für rund 17 Milliarden Euro im Jahr kassengepflegt. Kommt ein Pflegedienst nach Haus, spricht man von ambulanter Pflege. Hier gibt es für Pflegestufe I 384 Euro im Monat, für Pflegestufe II 921 Euro, für Pflegestufe III 1.432 Euro. Die Pflege im Heim heißt stationäre Pflege, hier zahlt die Pflegeversicherung 1.023, 1.279 oder 1.432 Euro. Mit der anstehenden Reform sollen ab 2005 die Pflegesätze auf 500, 1.000 und 1.500 Euro vereinheitlicht werden. Mit der ab etwa 2007 geplanten „Dynamisierung“ werden diese Sätze dann jährlich leicht ansteigen. UWI