Bush und Blair fordern Ultimatum an Irak

USA und Briten für zweite UN-Resolution. Russland beklagt Druck auf Waffeninspektoren, der Krieg ermöglichen soll

NEW YORK ap/dpa/rtr ■ Trotz des internationalen Rufs nach anhaltenden Waffenkontrollen in Irak dringen die USA und Großbritannien auf ein Ultimatum an Saddam Hussein. Mit einer neuen UN-Resolution wollen Washington und London der irakischen Regierung eine letzte Frist zur umfassenden Zusammenarbeit mit den Waffeninspektoren stellen. Aus Diplomatenkreisen am Sitz der Vereinten Nationen in New York verlautete, die beiden Staaten strebten eine Abstimmung über die Resolution in zwei bis drei Wochen an.

Die Vetomächte Frankreich, Russland und China haben wiederholt erklärt, dass sie eine neue Resolution derzeit nicht für notwendig halten. Auch im Laufe einer offenen Sitzung des Weltsicherheitsrats sprach sich am Dienstag und Mittwoch eine große Mehrheit für eine friedliche Lösung der Irakkrise aus. Während der Debatte meldeten sich Repräsentanten aus fast 60 Staaten zu Wort.

Russland hat unterdessen die Ausübung „größten Drucks“ auf die Waffeninspektoren kritisiert. Ohne die USA beim Namen zu nennen, sagte Außenminister Igor Iwanow, die Inspektoren sollten entweder zu einer vorzeitigen Abreise aus dem Irak gezwungen werden oder zu Berichten, die einen Militärschlag erlauben. „Diese Informationen sorgen in Moskau für Beunruhigung“, betonte Iwanow in Moskau. In Reaktion auf die von den USA angekündigte zweite Irakresolution verwies Iwanow auf das Vetorecht Russlands im UN-Sicherheitsrat.

Ein kurzer Krieg gegen Irak würde nach einer australischen Studie die Weltwirtschaft bis 2010 mit einer Billion Dollar belasten. Ein langer Krieg könnte die Kosten verdreifachen, teilten Warwick McKibbin von der australischen Notenbank und Andrew Stoeckel vom Zentrum für Internationale Wirtschaft am Donnerstag in Canberra mit.

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