Glotze in Digital

In Nordrhein-Westfalen startet dieses Jahr der Digitale Rundfunk. Terrestrische Frequenzen sind zu haben

Düsseldorf taz ■ RTL und Sat1 haben ihre Lizenzen schon zurückgegeben: Die beiden Privatsender verzichten zukünftig auf die Ausstrahlung des analogen terrestrischen Programmes und verlassen sich ganz auf die kaufwilligen TV-Glotzer des Landes.

Denn den Empfang der beiden Programme über die ganz normale Hausantenne wird es bald nicht mehr geben. Wer nicht über einen Satelliten-Receiver verfügt, oder einen Kabelanschluß für den Fernseher im Haus hat, guckt erstmal in die Röhre. Wer weiter alles von den Privaten sehen will, braucht zu seiner Hausantenne einen speziellen Decoder, der im Handel für unter 100 Euro zu haben sein soll. Betroffen von der Umstellung sind zuerst die Fernseher in den Ballungsgebieten, auf dem Lande soll es erstmal beim analogen Fernsehen bleiben. Der WDR hat zugesichert, während einer Übergangsphase von 6 Monaten das Programm in beiden Formen anzubieten. Für Besitzer von Satelliten-Receivern hat der WDR dann noch ein ganz besonderes Bonbon: Er bietet alle Lokalzeiten des Senders auf eigenen Programmplätzen an. So wird zukünftig verhindert, dass Zuschauer mit Satelliten-Receiver in Dortmund die Lokalzeit vom Niederrhein schauen müssen.

Bis es soweit ist, geht aber noch einiges an Programm durchs Land: Der Großraum Köln/Bonn soll am 24. Mai mit Digitalfernsehen versorgt werden, in den Ballungsgebieten Düsseldorf und dem Ruhrgebiet wird zum 8. November eingeführt. Dass es nicht so schnell geht mit dem Digital-TV, kann den Verbraucher freuen. Denn das Angebot für Settop-Boxen ist noch sehr überschaubar. KOK