Kein Versagen

Dass Ingo Metzmacher Hamburg verlässt, schlägt weiterhin Wellen – wie gefährdet ist die Kultursenatorin?

Andernorts ist wieder von „Posse“ oder „Tragödie“ die Rede, geht es um Hamburgs Kulturpolitik, und die zuständige Senatorin wird zur tragischen Hauptfigur gekürt. Ingo Metzmachers Ankündigung, seinen Vertrag als Generalmusikdirektor nicht zu verlängern, hat auch die Frage (wieder) aufgebracht, ob nicht auch über eine Neubesetzung besagter Hauptrolle nachgedacht werden müsse.

Weitere Misserfolgsmeldungen wenigstens personeller Art drohen Kultursenatorin Horáková, schließlich muss nicht nur über den Etat der Oper verhandelt werden, sondern auch über die der Sprechtheater. Aber auf deren Intendanten Khuon und Stromberg mag man im Rathaus vielleicht auch gerne verzichten.

Bedauern über Metzmachers Weggang indes äußerte die Schill-Bürgerschaftsfraktion: Zumindest auf dem Papier anerkennt man das Renommee von Staatsoper und Orchester, stellt sich aber zugleich schützend vor Horáková: „Ich verwehre mich daher vor Behauptungen“, schreibt der kulturpolitische Sprecher Gerd Hardenberg, „Metzmachers Entscheidung basiere auf das persönliche Versagen der Senatorin.“ Sic! Auch tragisch irgendwie. aldi