Belegschaft ist nicht fatalistisch

Betr.: „Mit einem Ofen ist nicht alles aus“, taz bremen vom 21.2.03

So fatalistisch, wie der Artikel vermuten lässt, nimmt die Belegschaft die Ankündigungen des Konzerns doch nicht hin. Wir fordern die Einhaltung des Interessenausgleichs vom Dezember 2002, in dem von einem Zwei-Ofen-Betrieb ausgegangen wird. Wir bezweifeln stark, dass mit einem Hochofen der Betrieb langfristig gesichert ist, außerdem kostet die Stillegung zusätzliche Arbeitsplätze über die schwer zu akzeptierenden 1.700 hinaus. Zur Unterstützung dieser Forderung wenden sich Betriebsrat, IG Metall und leitende Angestellte mit dem „Bremer Appell“ an die Öffentlichkeit und werden etliche Kollegen am 27. Februar zur Verwaltungsratssitzung nach Luxemburg fahren.

Die Aussagen des Konzerns zur Rentabilität des Standortes sind ohne Transparenz über Kostenermittlung und Auftragsvergabe nicht nachzuvollziehen. Die angesprochene APOLLO-Studie ist vom Konzern, der auf Hochglanz gern die „Offene Kommunikation“ hochhält, selbst dem Anteilseigner Bremen vorenthalten worden. Gesund- oder kaputtgerechnet werden Standorte nach unserem Eindruck eher aus politischen Gründen, um sie besser gegeneinander ausspielen zu können. Unabhängig davon steht der Konzern bei Arbeitsplatzabbau in der Verantwortung für Ersatzarbeitsplätze. Es muss Schluss damit sein, dass große Konzerne soziale Wüsten hinterlassen, für deren Beseitigung dann nur Senat und Arbeitsamt zuständig sein sollen. Achim Heier, Bremen