Bombige Kritik

Berlinale-Stress und Punkrock in einen Krimi gepackt: Mani Beckmann liest im Eiszeit-Kino aus „Filmriss“

Mani Beckmann liest aus „Filmriss“, Sonntag, 22 Uhr, Eiszeit-Kino, Zeughofstraße 20. Im Anschluss Film

Nach der Berlinale ist vor der Berlinale. Wo die Bären gerade weggeräumt wurden, werden schon die nächsten aufgestellt. Der Film geht weiter. Immer ist man mittendrin. Keine Ruhe niemals für Filmjournalisten, die es sich ja nach guter Regel mit der ganzen Welt verderben müssen. Albrecht Niemeyer (mehr von ihm weiter vorn in der Kultur) will gleich den ganzen Ehrenkranz: Berlins bösartigster und unbeliebtester Kritiker zu sein, darauf ist er rechtschaffen stolz. Dass ihm allerdings eine Briefbombe in sein Berlinale-Pressefach gelegt wird, findet er weniger lustig. Tod dem Kritiker, hat man das nicht schon mal irgendwo gelesen? Nö. Nicht so. Das wird erst vorgelesen. Und zwar am Sonntag im Eiszeit-Kino, wenn Mani Beckmann seinen Niemeyer in eigener Sache ermitteln lässt. Auch Spuren in die eigene Vergangenheit werden gelegt. Denn in dem Krimi „Filmriss“ treibt die Geschichte dann der Punkrock-Vergangenheit der Hauptperson zu. Autor Beckmann kennt sich da aus: In den Achtzigern spielte er in einer Punkband, und Filmkritiker ist er natürlich auch. Im Anschluss an die Lesung wird’s noch ganz spenglerisch, mit dem Film „The Decline of Western Civilization“, eine Bestandsaufnahme der glorreichen Westküstenpunktage, bei der so Heroen wie Black Flag noch mal in voller Kraft bewundert werden können.