Demonstration gegen die Mitte

Die Versammlungsbehörde hat eine für heute geplante Demonstration von Wagenburgbewohnern und Globalisierungskritikern nur mit Einschränkungen genehmigt. Der Umzug darf nicht über den Marlene-Dietrich-Platz ziehen. „Bei der Veranstaltung besteht die Gefahr, dass einige Teilnehmer der Versuchung erliegen, Steine zu werfen“, sagte ein Behördensprecher auf taz-Anfrage. Deshalb sei am Leipziger Platz Schluss. „Da ist ja das Objekt der Begierde in Sichtweite“, hieß es. Rechtsanwalt Martin Henselmann legte gestern Widerspruch gegen den Behördenbescheid ein. „Man kann nicht eine Demonstration auf dem Marlene-Dietrich-Platz verbieten, bloß weil die Teilnehmer aus dem linken Spektrum kommen“, sagte Henselmann zur taz. Das zuständige Verwaltungsgericht wollte noch gestern Abend seine Entscheidung über den Widerspruch der Demoveranstalter bekannt geben. Wo auch immer der Umzug enden wird, los geht es heute um 13 Uhr vom Kreuzberger Oranienplatz. Motto: „Keine Ruhe für die Mitte der Gesellschaft“. TAZ