… und sonst?

Überall Gewalt: Schon wieder wollte sich ein Häftling im Abschiebeknast Grünau das Leben nehmen. Der 19-Jährige unternahm mit einem Bettlaken den vergeblichen Versuch, sich an einer Tür zu erhängen. Ein Sanitäter war sofort zur Stelle. Der 19-Jährige, der Angaben zu seiner Identität verweigert, sitzt schon seit Juli 2002 in Grünau.

Über die Debatte zur vermeintlichen Legitimität von Folter ist Karin Schubert „zutiefst besorgt. Folter ist ausnahmslos verboten“, sagt die Justizsenatorin und beruft sich auf Artikel 104 GG. Dass Fachleute Verständnis für die Gewaltanwendung bei Vernehmungen äußerten, sei ein „schockierender Dammbruch“.

Mit Straßenkampf droht dem Senat derweil die Gewerkschaft der Polizei. Wegen des anhaltenden Tarifstreits sollen die Politessen warnstreiken. Und nicht nur auf Knöllchen müsste die Landeskasse verzichten: Wenn’s hart auf hart kommt, will die GdP auch Bürgerämter und Kfz-Zulassungsstellen lahm legen.

Unter einer geplanten ästhetischen Grausamkeit leidet dagegen das Team vom Mauermu- seum. Den Aufbau einer Drehorgelidylle am Checkpoint Charlie (wir berichteten) wollen sie verhindern. Ihre Alternative: ein Freilichtmuseum. Museumschef Rainer Hildebrandt schlägt vor, „Mauerteile, Wachtürme, Hundelaufanlagen und Elektrozäune“ aufzustellen. Ob einmal am Tag eine Erschießung simuliert werden soll, ließ er offen.