Oberbayern
: Rodeltour

Auf zwei Kufen

Mit sanfter Steigung beginnt der Pfad von Nordosten kommend hinauf zum Heuberg. Hier, nahe Rosenheim, in einer Landschaft genannt Samerberg, zeigt sich Oberbayern auch im Winter von seiner Bilderbuchseite: ein weites Hochtal mit sanft gewellten Höhenzügen, wie hingestreut darin urige Ortschaften und Weiler, das Szenario eingerahmt von respektablen Wipfeln der Bayerischen Alpen. Der Heuberg gehört dazu. Wir marschieren hinauf aufs Hochplateau. Einige Winterwanderer marschieren noch weiter und höher, bis zur zweihöckrigen Gipfelregion des Heubergs: auf die Wasserwand (1338 m) oder über einen kleinen Grat hinüber zum Kitzstein (1398 m). Wir starten ohne Umschweife zur Schussfahrt hinunter ins Tal. Da die Rodelbahn eigentlich keine ist, sondern ein Wanderweg – wie übrigens vielerorts – gelten zwei Spielregeln. Zum einen ist die Route nicht offiziell präpariert, soll heißen: An manchen Stellen kann es vereist und rasant werden, in einigen Passagen hingegen mögen die Kufen sich auch mal im Lockerschnee schwerer tun. Zum anderen: Auch Fußgänger wandern diese Strecke herauf. Rodler sollten hier also keine Geschwindigkeitsrekorde aufstellen wollen, sondern vorausschauend fahren.

Anreise: Autobahn A 8, Ausfahrt Achenmühle, in Achenmühle rechts Richtung Grainbach und ca. vier Kilometer weiter nach Duft/Gasthaus Duftbräu. Nach ca. 600 Metern links im Wald beim Weiler Schweibern liegt der Wanderparkplatz (Startpunkt).

Rodelbahn: Sehr schneesicher. Höhenunterschied ca. 330 Meter, Aufstieg: ca. eine Stunde (mit Kindern), Abfahrt: 15 Minuten, Länge: ca. 2,7 Kilometer, Durchschnittsgefälle: zwölf Prozent.

Buchtipp: Johann Mayr: „Rodeln in den bayerischen Alpen – Die schönsten Strecken und die gemütlichsten Hütten“. Bruckmann Verlag 2000, 144 Seiten, 9,90 EuroWOLFGANG GESSLER