OWL-Sägenmassaker

60 Bäume nahe Gütersloh angesägt. Behörden rätseln über Verbindung zu zerstörten RWE-Strommasten

GÜTERSLOH taz ■ Im Kreis Gütersloh wurde wieder gesägt. In dem ostwestfälischen Dorf Herzebrock-Clarholz haben Unbekannte auf einem Privatgrundstück und entlag eines Radfahrwegs insgesamt 60 Bäume angesägt. Die Schnitte liegen nach Polizeiangaben jeweils im unteren Bereich des Stammes. Bei den Bäumen handelt es sich überwiegend um Eichen und Buchen. Einige Gewächse sind bis zu 40 Jahre alt. Behörden und Anwohner rätseln über die Hintergründe der Tat. „Wir haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet“, sagt Herzebrock-Clarholzs Bürgermeister Jürgen Lohmann (CDU).

„Der Sachschaden ist erheblich“, teilte ein Polizeisprecher am Wochenende mit. Die Einschnitte sind im Vorbeifahren nicht wahrzunehmen, nur beim näheren Betrachten der Bäume werden die Schnitte sichtbar. Wann die Bäume beschädigt worden sind, lässt sich nicht genau eingrenzen. Die Polizei in Rheda-Wiedenbrück hat die Untersuchungen aufgenommen.

Die räumliche Nähe und die Ähnlichkeit der Arbeitsweise ließen einen Zusammenhang zu den umgestürzten Strommasten in Gütersloh vermuten. Ein konkreter Anhaltspunkt für diese Vermutung liege bisher allerdings nicht vor, betonte die Polizei. Zwei Wochen nach dem Stromausfall wegen Sabotage an einem Leitungsmast fehlt von den Tätern noch jede Spur. Am Wochenende vor Weihnachten war wegen eines Sturmes der angesägte Mast umgestürzt. Für 300.000 Menschen in der Region war der Strom ausgefallen. Allein der Schaden am Mast betrug 200.000 Euro.

An dem Mast waren drei der vier Füße bis auf einen kleinen Steg durchtrennt worden. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und der Mastbetreiber, der Energiekonzern RWE aus Essen, hatten vor Weihnachten eine Belohnung von insgesamt 6.500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme der Täter führen. TEI