Leichenshow in München

Bayerns Verwaltungsgerichtshof hebt Verbot der Plastinat-Ausstellung „Körperwelten“ auf

MÜNCHEN taz ■ Die Entscheidung fiel in letzter Sekunde: Heute Morgen wollten die Veranstalter der umstrittenen Ausstellung „Körperwelten“ des Anatomen Gunther von Hagens ihre Tore für die ersten Besucher in der München Arena öffnen, doch erst gestern Mittag hatte der bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in zweiter Instanz das von der Stadt verhängte Ausstellungsverbot aufgehoben.

So kann die Leichenshow nun wie geplant stattfinden. Die Würde der Verstorbenen und das sittliche Empfinden der Allgemeinheit würden durch die bloße Ausstellung der plastinierten Leichen nicht beeinträchtigt, hieß es in der Urteilsbegründung.

Damit widersprachen die Richter am VGH der Auffassung des Münchner Stadtrates. Der sieht in den Plastinaten Leichen im juristischen Sinne und hatte damit gedroht, die Ausstellungsstücke zu beschlagnahmen. Allerdings dürfen die „Körperwelten“ nur unter erheblichen Auflagen gezeigt werden. BERG