Schill zieht mit D-Mark-Partei ins Feld

Für einen Platz in der Bürgerschaft ist jeder Preis recht: Aus Pro-DM wird Pro-DM-Schill

HAMBURG afp ■ Vorwärts nimmer, rückwärts immer: Der frühere Hamburger Innensenator Ronald Schill wird offenbar zusammen mit dem Vorsitzenden der Pro-DM-Partei, Bolko Hoffmann, in den Hamburger Bürgerschaftswahlkampf ziehen. Beide hätten sich darauf geeinigt, unter dem Namen Pro-DM-Schill anzutreten, berichtet das Hamburger Abendblatt. Der Multimillionär Hoffmann ist Herausgaber des Börsenblatts Effecten-Spiegel und hatte die Pro-DM-Partei gegründet, um die Einführung des Euro zu verhindern. Spätestens morgen muss die Partei ihre Unterlagen beim Landeswahlleiter einreichen, um bei der Bürgerschaftswahl am 29. Februar antreten zu können.

Schill war nach einer Reihe von Skandalen aus der Bürgerschaftsfraktion und der von ihm gegründenen Partei Rechtsstaatliche Offensive ausgeschlossen worden. Der ehemalige Richter (Gnadenlos) hatte kurz vor Weihnachten mit fünf weiteren Abgeordneten eine eigene Fraktion in der Bürgerschaft gegründet. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte Anfang Dezember wegen der fortdauernden Querelen um Schill die Mitte-rechts-Koalition mit FDP und Schill-Partei für gescheitert erklärt und Neuwahlen angekündigt.