alle für den frieden (14)
: freedom2speak

Ein Film ohne Happy End

500.000 waren auf der großen Demonstration gegen einen neuen Krieg am Golf. Die ganze Nation eine Friedensbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.

Vier Tage vor der Berlinale hatten Menschen aus der Berliner Fimbranche die Idee: Eine Speakers’ Corner auf dem Festivalgelände, in der Statements zum drohenden Irakkrieg aufgezeichnet werden. „Normalerweise braucht man in unserer Branche ein Jahr Vorbereitung“, erzählt Dramaturg Simon Chappuzeau: „Wir haben das aus der Hüfte geschossen.“ Dank Schneeballsystem konnten 80 Mitstreiter für das Projekt gewonnen werden. Fünf Kamerateams besuchten Premieren und Partys. Neben Stars wie George Clooney kamen auch Kinobesucher zu Wort.

Zu sehen ist das gefilmte Nachdenken nicht nur im Internet (www.freedom2speak.de), sondern heute um 21 Uhr auch bei einer Preview in der Schaubühne am Olivaer Platz. Ergänzt werden die Statements durch Kurzbeiträge mehrerer Filmemacher. Der derzeit 70-minütige Film wird anschließend in einer Endlosschleife im Café der Schaubühne laufen. Mehrfaches Gucken soll lohnen, denn, so Chappuzeau, eine Endfassung wird es wohl nie geben. Geplant ist ein Film, der über das Thema Irakkrieg hinausgeht. Die eigentliche Frage – meinen die Macher – sei schließlich, wie die Medienlandschaft genutzt werde, um den Krieg populär zu machen.

GA

Morgen (diesmal wirklich): Risiko-experten – Physiker für den Frieden