NRW-FDP schwänzt Dreikönigstreffen

Manche Menschen zeigen ihre Macht durch Abwesenheit. Wer nicht kommt, ist wichtig. Vor zehn Jahren beherzigte FDP-Landeschef Jürgen W. Möllemann diese Regel. Beim traditionellen Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart fehlte Möllemann am 6. Januar 1994. Der Chef des größten Landesverbandes ging seine eigenen Wege. Er fuhr nicht nach Schwaben, sondern bastelte derweil lieber in der Karibik an einem Strategiepapier. „Klaus Kinkel ist, nach eigenem Bekunden, informiert, kennt aber noch keine Details“, schrieb damals die taz. „Je mehr Denker dabei sind, gute Ideen für die FDP zu entwickeln, um so besser“, wiegelte der mittlerweile vergessene Vorsitzende ab. Möllemanns Strategie kam dann 2002 voll zum Tragen. Das Dreikönigstreffen 2004 wird von der NRW-FDP erneut boykottiert. Fraktionschef Ingo Wolf macht den Möllemann und bleibt dem heutigen Meeting ohne Angabe von Gründen fern. TEI