elitestudenten?
: Nichts für die SPD im Ruhrgebiet

Was sollte Hannelore Kraft zu den Vorschlägen von Olaf Scholz auch sagen? Es blieb ihr nichts, als zu beteuern: Die Hochschulen seien in Nordrhein-Westfalen auf einem guten Weg, der Qualitätspakt funktioniere gut und das Hochschulkonzept 2010 sei geeignet, die Hochschullandschaft von Nordrhein-Westfalen fit für die Zukunft zu machen.

KOMMENTAR VON ELMAR KOK

Was Eliteuniversität im staatlichen Sinne meint, hat Kraft nämlich schon längst durchgesetzt: Das Land wählt aus, was als Studienangebot übrig bleibt, zwingt Universitäten zur Zusammenarbeit, fördert eine Zwangsfusion, damit täglichen Bildungstourismus zwischen Duisburg und Essen und zwingt die Unis zu Kürzungen im Mittelbau. Zudem ist die Sozialdemokratie im Ruhrgebiet mit den Forderungen eines Herrn Scholz qua Herkunft total überfordert. In der Gesamtschulregion hatte die SPD immer Bildung für alle gefordert und gefördert. Jetzt muss Kraft die Haushaltskürzungen als Qualitätspakt und die Hochschulen als hervorragenden Durchlauferhitzer für die Akademiker von morgen verkaufen. Was vom Düsseldorfer Qualitätsmanagement in den Ruhrunis überbleibt, ist Quantitätsmanagement. Wenn Studenten keine Sprechstunde mehr bei ihrem Professor bekommen, wenn Eingangsseminare überfüllt sind, ist der Gedanke an Elitenbildung in weiter Ferne. Insofern hat Kraft gut daran getan, nicht auf Scholz‘ Zug aufzuspringen. Denn was er den Sozen im Revier präsentiert, sind nur elitäre Gedankenspiele.