Auch Banken im Visier

Parmalat-Skandal: Ermittlungen nun auch gegen ausländische Banken. Deutsche Bank hält sich bedeckt

ROM dpa ■ Im Bilanz-Skandal um den insolventen italienischen Milch-Riesen Parmalat stehen jetzt auch mehrere italienische und ausländische Banken im Visier der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft will in den nächsten Tagen Vertreter der Deutschen Bank sowie von Sanpaolo Imi, Capitalia und Banca Intesa zu dem Fall vernehmen, berichtete die Zeitung Corriere della Sera gestern.

Im Mittelpunkt des Interesses der Ermittler stehe derzeit vor allem die Frage, warum die Deutsche Bank noch im November ihren Anteil an der Parmalat-Tochter Parmalat Finanziaria von 2,5 auf rund 5,1 Prozent verdoppelt hatte, obwohl der Lebensmittelkonzern bereits vor der Insolvenz stand. Die Parmalat-Gläubigerbank Capitalia, die mit 393 Millionen Euro Krediten belastet ist, soll hingegen den Eintritt des Unternehmensgründers Calisto Tanzi in den Aufsichtsrat des Geldinstituts erläutern. Die Deutsche Bank wollte derzeit noch keine Stellungnahme zu den Berichten abgeben.