galerienspiegel
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Momente der Stille – Neuseelands Landschaften: Woher sie konkret stammen und ob sie bewahrenswerter sind als andernorts gefundene Impressionen, ist gar nicht so wichtig; wesentlich ist das entrückende und Märchenhaftigkeit suggerierende Element: Auf Naturpapier hat der Hamburger Fotograf Jens Waldenmaier seine 25 Schwarzweiß-Fotos gedruckt, die auf 1x1 Meter vergrößert sind; aufgenommen wurden sie mit einer 50 Jahre alten analogen Kamera. Und vielleicht ist es die sanft pointillistische Körnung, die schleichende Zerstäubung von Materie, die den riesig sich in Seen spiegelnden Gebirgen eine Aura des Surrealen vermittelt. Vielleicht auch ein dezenter Hinweis darauf, dass scharf gestochene Bilder nicht immer die authentischsten Erinnerungsträger sind.

Eröffnung: Do, 8.1., 19 Uhr, Freiraum des Museums für Kunst und Gewerbe; Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr; bis 8.2.

Der Neandertaler: Primitive Wilde oder Ebenbild des modernen Menschen? Eine Frage, die man sich in der Tat des Öfteren stellt – egal, ob es sich um größere oder kleinere Menschenansammlungen in „freier Wildbahn“ handelt. Vielleicht kommt auch der Tag, an dem man zu ahnen beginnt, dass die Neandertaler bewunderswert zivilisiert waren und eine Kulturstufe darstellen, auf die hinzuarbeiten sich durchaus lohnt. In einem wissenschaftlichen Vortrag beleuchtet all dies Jörg Orschiedt, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Hamburg. Orschiedt ist derzeit an der Neugestaltung des Neanderthal-Museums in Mettmann bei Düsseldorf beteiligt.

Eröffnung: Do, 8.1., 18 Uhr, Helms-Museum, Harburger Rathausplatz 5. Anmeldung erwünscht unter Tel. 42871-2497.

Verdrängt, vertrieben, aber nicht vergessen. Die Hamburger Fotografen Emil Bieber, Max Halberstadt, Erich Kastan und Kurt Schallenberg. Umfangreiche Recherchen hat Publizist und Autor Wilfried Weinke getätigt, um ins Gedächtnis zu rufen, was leicht vergessen wird: Leben und Werk der vier genannten Fotografen, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts renommierte Hamburger Fotoateliers führten und aufgrund ihrer jüdischen Herkunft erst durch die Nazis ins Exil gedrängt wurden. Glasnegative, Originalabzüge, Zeitungsartikel und Dokumente präsentiert die von Weinke konzipierte Ausstellung, die durch einen umfangreichen Begleitband ergänzt wird und die Porträtisten von Sigmund Freud, Carl Hagenbeck, Leonard Bernstesin und Kaiser Wilhelm II. ins Zentrum rückt.

Eröffnung: Di, 13.1., 18 Uhr, Altonaer Museum; Di–So 11–18 Uhr; bis 12.4. PS