Elite durch Wettbewerb

Hochschulen loben Vorschlag einer Spitzen-Uni. Senator Dräger mahnt, Hautevolee muss sich „entwickeln“

Nach Senats- und Wirtschaftsvertretern haben gestern auch Hamburger Hochschulen den Plan für deutsche Spitzen-Universitäten gelobt. Die Präsidenten der Universität und der privaten Lehrstätten Bucerius Law School und Northern Institute of Technology waren sich einig, dies führe zu einer Spezialisierung und mache die Unis konkurrenzfähiger. Wissenschaftssenator Dräger mahnte jedoch: „Elite lässt sich nicht verordnen.“

Die Bundes-SPD hatte den Aufbau mindestens einer Elite-Uni gefordert. Hamburgs parteiloser Wissenschaftssenator bekräftigte sein Lob für die Idee, warnte aber davor, „Elite überzustülpen“. Seine Sprecherin Sabine Neumann sagte, aus Behördensicht sei es unsinnig, „eine neue Uni zu bauen, die mehr Geld als die anderen hat“. Stattdessen müsse der Bund allen Hochschulen Autonomie bei der Auswahl von Studierenden und Personal geben und Gebühren erlauben. „Elite entwickelt sich im Wettbewerb der Hochschulen“, sagte Neumann. Sie manifestiere sich in einer „exzellenten Forschung und Lehre und einem guten internationalen Ruf“.

Den hat die Uni Hamburg derzeit für ihren Sprachen-Schwerpunkt. Doch die Studiengänge Skandinavistik und Sprachlehrforschung stehen zur Disposition. Hintergrund ist die Vorgabe des Senats, in kleineren Fächern mit der Uni Kiel zu kooperieren. „Deren Skandinavistik ist auf Literatur, die hiesige auf Linguistik ausgelegt“, rügte die SPD-Hochschulpolitikerin Barbara Brüning. „Das sind zwei verschiedene Schuhe.“ Die Abgeordnete monierte zudem, die Entscheidung sei ohne die betroffenen Wissenschaftler erfolgt. Die Gründe für die Schließung und die Verantwortlichen will Brüning in einer kleinen Anfrage vom Senat erfahren. WEI