Auto gestrandet

Der seit Jahren andauernde Streit über die Parkplätze auf dem Strand von St. Peter-Ording geht immer weiter

Der Streit um das Parken am Strand von St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) geht weiter. Vertreter des Kreises, der Gemeinde und der Tourismusbranche appellierten gestern in Kiel an Umweltminister Klaus Müller (Grüne), die bestehende Regelung zu ändern und das Parken in der Vor- und Nachsaison wieder zuzulassen. Kreis und Gemeinde treibt die Sorge um, dass ein Drittel der Urlaubsgäste und 40 Prozent der Tagesgäste anderenfalls wegbleiben.

Hintergrund des Konflikts ist ein Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Land aus dem Jahr 1999. Damals wurde vereinbart, dass der Parkplatz auf dem Südstrand geschlossen und neue Parkplätze im Hinterland entstehen sollten. In diesem Jahr soll an zwei Stellen am Strand, in Ording und in Böhl, nur noch in der Hauptsaison sowie zu Ostern und an Pfingsten geparkt werden dürfen.

Gästebefragungen aus den Jahren 2001 und 2002 brachten nach Auskunft von Landrat Olaf Bastian und St. Peter-Ordings Bürgermeister Rainer Balsmeier das Ergebnis, dass ein Drittel der Gäste wegbleiben werde, wenn in der Nebensaison nicht mehr am Strand geparkt werden dürfe. Die Einkommensverluste in Höhe von 4,1 Millionen Euro könne die Gemeinde nicht verkraften, sagte Balsmeier.

Das Umweltministerium hatte vorgeschlagen, nur noch für den Strandparkplatz in Ording von Ostern bis zum Ende der Herbstferien das Parken zu gestatten. Der Platz in Böhl solle nur in der Hauptsaison befahren werden können. Gleichzeitig solle die Parkgebühr von derzeit 0,51 auf 1,50 Euro steigen. Diese Vorschläge würden die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes massiv bedrohen, betonten Bastian und Balsmeier. Falls Müller nicht auf die Interessen der Gemeinde eingehe, müsse eben Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) ein Machtwort sprechen. lno