Kugeln vor der Kirche

In der Innenstadt Bremerhavens kam es am Dienstag zu einer Schießerei. Das Motiv ist noch unklar

BREMERHAVEN taz ■ Mehr als 100 Polizeibeamte waren am Dienstagabend rund um das Bremerhavener „Kapitänsviertel“ im Einsatz. Auslöser war eine Schießerei in den Nachmittagsstunden, in deren Verlauf zwei junge Männer aus dem Landkreis Cuxhaven schwer verletzt worden waren.

Offenbar hatten sich die 20- und 21-jährigen Serben bereits in den frühen Nachmittagsstunden mit zwei gleichaltrigen Landsleuten in die Haare bekommen. Zunächst war es bei einer Rangelei geblieben. Als sich die beiden Parteien allerdings gegen 17.20 Uhr vor der Bgm.-Smidt-Gedächtniskirche nochmals begegneten, kam es zum Einsatz der Schusswaffe.

Ein klares Tatmotiv sei bislang nicht ersichtlich, erklärte die Polizei gestern. Immerhin bekamen die Einsatzkräfte aber rasch zwei Tatverdächtige zu fassen. Einer von ihnen hat inzwischen gestanden, die Schüsse abgegeben zu haben. Nachdem er die Polizei offenbar selbst per Telefon zu einem Kran auf dem ehemaligen Rickmersgelände gelotst hatte, um sich Zeit zu verschaffen, lief der 22-Jährige den Fahndern direkt in die Arme und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Während die eigens eingerichtete Sonderkommission der Seestadt-Polizei bei ihren Ermittlungen nach wie vor im Dunkeln tappt, gaben die behandelnden Ärzte Entwarnung: Der Zustand der Verletzten habe sich inzwischen so weit stabilisiert, dass sie nicht mehr in akuter Lebensgefahr schwebten. KUT