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Claas Danielsen wird neuer Leiter des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm (Dokfestival). Dies bestätigte die Stadt Leipzig am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Der 37 Jahre alte Danielsen führt derzeit den Discovery Campus München, eine international angesehene Fortbildungsstätte für Dokumentarfilmer. Anfang April soll er das Dokfestival übernehmen. Danielsen tritt die Nachfolge des langjährigen Festivaldirektors Fred Gehler an, dessen Vertrag Ende 2003 ausgelaufen ist.

Der italienische Schriftsteller Alberto Moravia (1907–1990) hat den faschistischen Diktator Mussolini im Jahr 1938 persönlich gebeten, ihn vom Schreibverbot für Juden auszunehmen. „Ich bin, was die Religion anbetrifft, kein Jude“, schrieb er kurz nach Einführung der antisemitischen italienischen Rassengesetze in einem Brief an Mussolini. „Ich bin von Geburt her Katholik“, heißt es in dem Schreiben weiter, das erst kürzlich im Kulturministerium in Rom entdeckt wurde. „Es ist wahr, dass mein Vater Israelit ist; meine Mutter aber ist reinen Blutes und katholischen Glaubens.“ Der Brief datiere vom 28. Juli 1938. Zugleich sei auch eine weiteres Schreiben der Behörden aus dem Jahr 1941 gefunden worden. Darin sei das Schreibverbot aufgehoben worden mit der Formulierung: „Der Schriftsteller Alberto Moravia und seine Familie entsprechen den Gesetzen der italienischen Rasse.“

Mit einer eigenen Galerie will die Kunstakademie in Düsseldorf künftig das Schaffen ihrer Professoren verewigen. Die Bildersammlung, deren Eröffnung für den Herbst geplant ist, soll an die Tradition von Akademiegalerien vergangener Jahrhunderte anknüpfen. Dies sagte der Rektor und prominente Maler Markus Lüpertz am Mittwoch. Akademieprofessoren waren unter anderem der von den Nazis vertriebene Paul Klee, Joseph Beuys oder der Maler Gerhard Richter. Für das geplante Professoren-Pantheon mit Kunst vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart stehen an Landesmitteln 1,5 Millionen Euro bereit. An der Staatlichen Kunstakademie, die in der internationalen Kunstszene hoch geschätzt wird, „haben die größten Künstler unserer Epoche gelehrt“, sagte Lüpertz. „Sehr bedauerlich“ sei, dass nach deren Weggang keine Werke an der Akademie verblieben. Die Kollektion werde sich nicht am Kunstmarkt orientieren. „Die Akademie sammelt ihre Lehrer, nicht Kunst.“ Das Geld für die Ankäufe sei „eine sekundäre Geschichte“. Ihren Sitz findet die Akademiegalerie im Herzen der Düsseldorfer Altstadt, in einem Gebäude, das die Kommune mietfrei zur Verfügung stellt.