die anderen zu reformen in deutschland und atomwaffen in israel
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Die konservative britische Wirtschaftszeitung Financial Times schreibt über die deutsche Reformdebatte: Es war ein erschöpfter Gerhard Schröder, der sich in der Woche vor Weihnachten von der Regierungsbank erhob. In jener Woche hatte der deutsche Kanzler die Unterstützung der Opposition für den Großteil seines Agenda-2010-Programms gewonnen – vielleicht die weitreichendste Wirtschaftsreform in Europa seit Margaret Thatchers Marktwirtschaftsrevolution vor fast einem Vierteljahrhundert. Doch obwohl unter Wirtschaftsexperten die Bewunderung für die Agenda 2010 groß ist, besteht Einigkeit darüber, dass noch mehr getan werden muss.

Die linksliberale britische Zeitung The Independent fordert eine Kontrolle auch der israelischen Atomwaffen: Bisher hat sich Israel stets geweigert, Angaben zur Zusammenstellung seines Arsenals zu machen. Es argumentiert, dass ein solches Arsenal zur Abschreckung und als letztes Mittel notwendig ist für ein Land, das in einem Meer von Feinden liegt. Aber nun, da Saddam gestürzt worden ist und sich der Iran an das zusätzliche (Atom-)Protokoll halten will, lässt sich Israels Verweigerungshaltung nur noch schwer verteidigen. Wenn Israel will, dass die Entwaffnung im Nahen Osten weitergeht, muss es sich selbst zu einigen unilateralen Gesten bereit finden.