Krieg spaltet Araber

Drohender Irakkrieg vertieft Gräben vor dem vorgezogenen Gipfeltreffen der Arabischen Liga

KAIRO dpa ■ Der drohende Militärschlag gegen den Irak spaltet die Arabische Liga. Kurz vor Beginn des vorgezogenen Gipfels am nächsten Wochenende in Kairo verschärft sich der Ton zwischen US-Freunden und -Feinden. Die jemenitische Yemen Times kommentierte: „Niemals zuvor war die arabische Welt in einer derart schwachen und erbärmlichen Position. Wir sehen mit unseren eigenen Augen, wie eine Brudernation angegriffen werden soll, während die gesamte arabische Welt schweigt.“

Iraks Regierung hatte die Liga aufgefordert, den Gipfel auf die Zeit nach dem 14. März zu verlegen, um die Vorlage des neuen Berichts von UN-Chefinspekteur Hans Blix abzuwarten. Syrien unterstützt den Vorschlag. Ägyptens Präsident Hosni Mubarak bekräftigte dagegen gestern: „Der Gipfel wird am 1. März in Scharm al-Scheich abgehalten.“ Allerdings haben noch nicht alle 22 Mitgliedstaaten zugesagt.

US-Alliierte wie Ägypten und die Golfstaaten fordern mehr Druck auf Bagdad und ein Bekenntnis Iraks zu den UN-Resolutionen. US-kritische Staaten wie Syrien wollen innerhalb der Liga eine entschiedene Position gegen die „Kriegstreiberei Washingtons“. Streit hat eine angeblich gemeinsame Erklärung der Außenminister ausgelöst. Sie schließt jede Form der militärischen Unterstützung aus, die den Frieden und die Sicherheit Iraks gefährde. Die unter der Ägide des Libanon verabschiedete Erklärung rief Kuwait auf den Plan. Das Emirat distanzierte sich, beschuldigte Libanons Außenminister, den Passus unautorisiert aufgenommen zu haben, und drohte mit der Einstellung von Hilfszahlungen und dem Abzug des Botschafters. Katar schloss sich der Kritik an.