galerienspiegel
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Ingeborg Lockemann: Beste Insellagen: Das subtile Beziehungsgeflecht eines Ortes, das durch herkömmliche Stadtpläne nicht erfassbar ist, nimmt die 1962 in Jena geborene, inzwischen in Berlin lebende Künstlerin ins Visier, deren Kartierungen Anhäufungen von Menschen an bestimmten Orten festhalten. Asymmetrische Komglomerate, zu gewissen Zeiten praktizierte Treffs an Briefkästen, Parkbänken und ähnlich unspektakulären Orten kartiert die Künstlerin, ohne dass sie den Anspruch auf Vollständigkeit oder analytische Durchdringung formulierte.

Eröffnung: Do, 27. 2., 19 Uhr; Galerie für Landschaftskunst, Admiralitätsstr. 71; Mi–Fr 15–18, Sa 12–14 Uhr; bis 10. 5.

Ilka Vogler – Berge Blumen Echsen: Worte, Aphorismen, Slogans in den öffentlichen Raum zu verpflanzen, ist eins der Anliegen der HfbK-Absolventin Ilka Vogler. Praktiziert hat sie dies unter anderem im Sommer 2002 mit ihren „Gondeln und Motorrollern“ in den Schaukästen der U2 im Hauptbahnhof Nord. Zitate aus Lieblingbüchern oder eigene Gedanken hat sie dort verewigt. In krassem Kontrast dazu steht das Landschafts- und Blumenthema der aktuellen Schau: Auf PVC-Folie zeichnet sie nämlich nicht nur ihre Textbilder, sondern auch Naturmotive, die so in einen Kontext der Künstlichkeit hineingehoben werden, aus dem sie lediglich die Phantasie des Betrachters wieder herausziehen kann.

Eröffnung: Sa, 1. 3., 18 Uhr, Galerie Mesaoo Wrede, Danziger Str. 36; Di, Do, Fr 14–19, Sa 11–16 Uhr; bis 2. 4.

Thomas Struth – Photographierte und erlebte Wirklichkeit. In der Reihe „Reden über Kunst“ sucht der 1954 in Geldern geborene Künstler, der seit 1993 mit mehreren Arbeiten in der Hamburger Kunsthalle vertreten ist, Hintergründe seiner großformatigen Museumsfotos auszuleuchten, deren Kompositionen stets quasi-klassisch sind und die nicht erkennbar konkrete Vorbilder zitieren. Den Arbeiten von Andreas Gursky, Jeff Walls und Cindy Sherman steht der Fotograf nahe; einen neuen Blick auf das Alltägliche offenbaren die Fotos, auf denen sich der Betracher teils gespiegelt, teils zur Ikone erhöht sieht und in denen stets der subtile Verweis auf den Standort des Fotografen lauert.

Mo, 23. 3., 19 Uhr, Kunshtalle PS