Fluggast im Heuhaufen gesucht

Internationale Fahndung nach Passagier, der Heiligabend nicht für Paris–Los Angeles eincheckte. Auf Flügen in die USA dürfen sich keine Warteschlangen vor Klos bilden

BERLIN afp/dpa/ap ■ Nach einer verdächtigen Flugbuchung wird international nach einem Afghanen mit möglichen Kontakten zum Terrornetz al-Qaida gefahndet. Der Gesuchte heiße Abdulay, bestätigte die Pariser Regierung gestern Berichte des US-Senders ABC. Ein Mann dieses Namens sei von US-Einheiten zeitweise in Afghanistan festgehalten worden, dann aber entkommen. ABC teilte unter Berufung auf US-Ermittler mit, der Gesuchte sei in einem Trainingslager in Afghanistan ausgebildet worden. Er habe einen französischen Pass und besitze möglicherweise eine Minibombe, die in Einzelteile zerlegt Sicherheitskontrollen unbemerkt passieren könne. Er war am 24. Dezember auf einer Air-France-Maschine nach Los Angeles gebucht, erschien aber nicht zu dem annullierten Flug.

Dienstagnachmittag nahmen US-Kampfjets eine Linienmaschine der Delta Airlines von Paris nach Cincinnati über dem Atlantik in Empfang. Zuvor war nach CNN-Angaben eine Frau auf dem Pariser Flughafen zurückgewiesen worden, die verdächtige Kabel am Körper trug. Diese stellten sich bei der Untersuchung durch Sprengstoffexperten als Teile einer beheizbaren Motorradjacke heraus. Wegen des Vorfalls wurden mehrere Passagiere verhört. Nach erneuter Kontrolle startete die Delta-Maschine eine Stunde verspätet.

Auf Flügen in die USA ist es jetzt verboten, Warteschlangen vor den Toiletten zu bilden. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde erlaube Passagieren nicht mehr, „sich in irgendeinem Bereich des Flugzeugs, vor allem rund um die WCs, in Gruppen zu versammeln“, teilte die australische Airline Qantas gestern mit. Derweil hat die US-Regierung drei Unternehmen beauftragt, Raketenabwehrsysteme für Linienmaschinen zu entwickeln. Sie sollten herausfinden, ob vorhandene Militärtechnologie auch in Passagierflugzeugen eingesetzt werden könne, teilte das US-Heimatschutzministerium mit.