Lego zerlegt seinen Chef

BILLUND dpa ■ Die zunehmende Konkurrenz von Computerspielen und eine schwache Konjunktur haben dem dänischen Spielwarenkonzern Lego nach sehr schwachem Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr einen Verlust von 1,4 Milliarden Kronen (174 Millionen Euro) eingebracht. Bei einer überraschend einberufenen Bilanzpressekonferenz teilte der Sprecher der Eignerfamilie, Kjeld Kirk Kristiansen, am Donnerstag in Billund die sofortige Trennung vom bisherigen Unternehmenschef Poul Plougmann mit. Der Umsatz sank im letzten Jahr um 25,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Plougmanns Strategie, mit völlig neuen Produkten Wachstum und Gewinne zu sichern, sei fehlgeschlagen, sagte Kristiansen, dessen Familie das Unternehmen gehört. „Wir werden uns jetzt auf unsere grundlegende Produktidee zurückbesinnen“, ergänzte er. Bei den schlichten Bausteinen hat Lego trotz der Krise seinen Absatz mehr als verdoppeln können. Plougmann war angeheuert worden, als Lego nach 60 Jahren 1998 erstmals Verluste machte. Unter seiner Führung war jeder fünfte Job gestrichen worden.